Großansicht von Eurocent-Münzen aus Waelzholz Münzband
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Bandstahl für Münzen: Präzision, die sich auszahlt

10 min27.01.2025

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Münzen, wie wir sie fast täglich in den Händen halten, haben filigrane Prägungen, zum Beispiel von Inschriften und Symbolen. Um in der Münzprägung klare und scharfe Details zu erhalten, bedarf es hochwertiger Münzrohlinge. Mit exakter Maßhaltigkeit und akkurat eingestellten Oberflächen des Bandstahls unterstützt Waelzholz Stanzunternehmen bei der effizienten Herstellung eben jener Rohlingqualität.

„Münzen haben hohe technische Anforderungen“, erklärt Dirk Schellhoff, als Werkstofftechniker bei Waelzholz mitverantwortlich für das sogenannte Münzband, „denn filigrane Prägungen und glänzende Münzoberflächen lassen sich nur dann in hoher Qualität erstellen, wenn auch die vorgelagerte Prozesskette inklusive der Einstellung des Bandstahls darauf ausgelegt ist.“ Mit seinem Fokus auf Spitzenqualität hat Waelzholz sich über viele Jahre als Lieferant für Münzband etabliert, unter anderem findet sich Waelzholz-Material in brasilianischen Real-Münzen sowie in europäischen Cent-Münzen. Vom brasilianischen Werk Waelzholz Brasmetal aus werden seit über 20 Jahren mehrere Tausend Tonnen Münzband pro Jahr für die Herstellung von 0,25-Real- und 1-Real-Münzen geliefert. Unser deutscher Standort in Hagen lieferte zuletzt Bandstahl für die Herstellung von 2- und 5-Eurocent-Münzen.

Maßhaltiger Bandstahl für effiziente Stanzprozesse

Planheit und Dickentoleranzen des Bandstahls üben einen signifikanten Einfluss auf das Stanzen und die weitere Verarbeitung des Münzrohlings aus. Abweichungen können zu ungleichmäßiger Detailtreue in der Prägung der Münzen führen, wodurch Ausschuss entsteht. Schellhoff: „Die Prägeanstalten können die gewünschte Münzqualität nur mit hochexakten Rohlingen realisieren. Dank unserer präzise eingestellten Stahlwerkstoffe muss der Stanzer in seinem Beschichtungsprozess keine Toleranzen ausgleichen. So sind seine Prozesse effizienter, was seine Wettbewerbsfähigkeit steigert.“ Die zulässigen Dickentoleranzen zum Beispiel liegen je nach Münze bei maximal 0,025 mm. Aufgrund des umfassenden Know-hows und eines leistungsfähigen Anlagenparks kann Waelzholz bei Bedarf auch geringere Toleranzen realisieren.  

Hand streicht über veredelte Bandstahloberfläche

Ideale Materialoberfläche für glänzende Münzen

Münzband wird bei der weiteren Verarbeitung meist mit Kupfer oder Nickel galvanisch veredelt. Damit dieser Produktionsschritt gelingt, muss die Oberfläche möglichst glatt sein. Für uns heißt das, die Rauheitswerte der Bandstahloberfläche möglichst gering einzustellen. „Raue Bandoberflächen machen die Münzen nach der Veredlung mit Kupfer oder Nickel matter. Gefragt sind aber perfekte, glatte und glänzende Oberflächen der späteren Münze. Dank unserer langjährigen Expertise können wir die Rauheitswerte exakt nach Kundenwunsch einstellen“, erklärt Schellhoff.

Versorgungssicherheit dank redundanter, internationaler Aufstellung

„Eine der relevanten Besonderheiten in diesem Markt sind projektbezogene Aufträge mit kurzen Vorlaufzeiten. Die Zentralbanken als letztendliche Auftraggeber für die Münzen erwarten bei Auftragserteilung eine absolut termingetreue Münzproduktion“, berichtet Frederik Sakuth, der am Standort in Hagen den weltweiten Vertrieb von Münzband koordiniert. „Mit unserer Kompetenz und unserem redundanten Anlagenpark an verschiedenen Standorten weltweit sind wir in der Lage, identische Stahlwerkstoffe mit einheitlichen Qualitätsstandards aus verschiedenen Werken zu liefern. So haben wir eine hohe Flexibilität und sind lieferfähig, auch wenn ein Werk z. B. aufgrund eines Anlagenstillstands zeitweise einmal nicht produzieren könnte“, erklärt Sakuth. Diese Flexibilität half zum Beispiel während der Coronapandemie, als Material von unterschiedlichen Standorten an Kunden geliefert werden konnte. Sakuth: „Diese Versorgungssicherheit ist ein echter Vorteil für unsere Kunden.“